„Lauterbach hat mein Leben kaputtgemacht“ – Impfgegnerin kritisiert Kanzler hart
Corona? Die „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ ist seit dem 5. Mai 2023 offiziell beendet. Für manche Geschädigte findet sie vielleicht nie zu einem Ende. Fehler wurden gemacht. Schuldbewusstsein zeigt nicht jeder – und schon gar nicht Clemens Hoch, SPD-Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz.
Viel Unsinn ist geredet worden, während und nach Corona. Von der Politik. Und auch über die Politik. Ein Satz wenigstens sollte Gültigkeit behalten. Er stammt von Jens Spahn, Gesundheitsminister bis 2021 im Kabinett Merkel IV. „Wir werden einander viel verzeihen müssen“, hat der heute 44-Jährige damals in einer Rede gesagt. Dass der CDU-Politiker, der sich stets zu höheren Ämtern berufen fühlt, daraus auch noch ein Buch machen musste, hat einen bitteren Beigeschmack.
Aber die Bitte ums Verzeihen hat Bestand. Wie sehr, zeigt auch die ARD-Dokumentation „Corona-Schicksale – Was von der Pandemie bleibt“ (in der ARD-Mediathek ). Geblieben sind, leider, viele Opfer.
Wenn Corona einfach kein Ende findet
SWR-Nachrichtenmann Sascha Becker macht sich auf die Suche nach denen, für die diese Pandemie auch fast fünf Jahre später nicht zu Ende ist und vielleicht nie zu einem Ende finden wird. „Es ist erschütternd“, sagt Becker, als er über die Langzeitfolgen berichtet .
Theo, 15, ist so ein Fall. Er sitzt im Rollstuhl bei der Jugendfeuerwehr, als der Reporter eintrifft. Das ist ein Fortschritt. „Ich bin für alle gesund“, sagt der 15-Jährige, „nur bin ich das nicht.“ Der Widerspruch erklärt sich schnell.
„Ich war mal in der Uni-Klinik Bonn“, berichtet er, „da wurde mir permanent gesagt, das ist alles psychosomatisch.“ Er erzählt von Krampfanfällen, Zittern, bis hin zu einem „monatelangen Halbkoma“. Zugelassene Medikamente gibt es nicht . Wenn Theo Arznei nimmt, geschieht das auf eigene Verantwortung. Und: auf eigene Kosten. „Das ist, wie wenn einem jemand das Herz herausreißt“, sagt seine Mutter.
20.000 Euro für Therapieversuche – aus eigener Tasche
Das TV-Team besucht die 25-jährige Annika. Vor Corona war sie Studentin. Heute liegt sie im Bett. Und das seit fast drei Jahren. „Ich kann mich nicht aufsetzen“, sagt sie, „Sitzen und Sprechen ist zu viel Anstrengung.“ Ihr Leben umgekrempelt hat, zumindest in ihrer Wahrnehmung, die Booster-Impfung mit dem Biontech-Wirkstoff . Ihr Wunsch für die Zukunft ist bescheiden: „Dass ich mehr als mein Zimmer sehen kann.“ 20.000 Euro hat die Familie nach eigener Angabe bisher in Therapieversuche investiert. Erstattet bekommt sie von den Krankenkassen – nichts. Die Erkrankung ist nicht als Impfschaden anerkannt.
Wer sich nicht impfen lässt, „wird sehr genau beobachtet.“
„Impfen ist ein ganz großer Akt der Solidarität“, sagt der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch, SPD. Wenn man das so sieht, hat die 25-jährige Annika wirklich viel Solidarität bewiesen. Schuldig fühlt sich der 47-Jährige offensichtlich nicht – auch nicht, als ihm der Reporter einen Satz aus Zeiten der Pandemie vorhält. „Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, müssen damit rechnen, dass man sie sehr genau beobachtet“, hat Hoch damals gesagt und Druck zur Impfung aufgebaut.
Dieser Politiker-Satz muss brutal klingen für Geschädigte
„Vielleicht war das in der damaligen Situation etwas zugespitzt“, sagt der Gesundheitsminister heute. Der ARD-Reporter fragt noch einmal genau nach: „Entschuldigen Sie sich?“ Die Antwort des SPD-Politikers muss brutal klingen in den Ohren der Geschädigten: „Ganz im Gegenteil. Jeder hatte die freie Entscheidung, sich impfen zu lassen oder nicht impfen zu lassen.“ Da war Bundesgesundheitsminister Jens Spahn schon im Jahr 2020 bei seiner Selbsterkenntnis einen deutlichen Schritt weiter.
Corona-Impfung – Warum die Bundesregierung bei der Erfassung und Behandlung von Impfgeschädigten versagt: Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) kommt seiner gesetzlichen Verpflichtung, Daten der Kassenärztlichen Vereinigungen zu Impfnebenwirkungen auszuwerten, seit vier Jahren nicht nach. Deswegen ist das Post-Vac-Syndrom immer noch kein anerkanntes Krankheitsbild, Patienten bekommen keine finanzielle Hilfe und müssen Behandlungen selbst zahlen. Nach anfänglichen „EDV-Problemen“ sei der Datenabgleich jetzt „in Vorbereitung“, erklärte das dem Bundesgesundheitsministerium unterstellte PEI. „Plusminus“ berichtet über eine 29-jährige Frau, die seit ihrer Corona-Impfung schwerstgeschädigt ist. Trotz mehrerer ärztlichen Atteste lehnt das zuständige Versorgungsamt die Anerkennung eines Impfschadens ab – und begründet das mit fehlenden Informationen des PEI.
Die ARD Sendung PLUSMINUS hat am 20.11.2024 dazu einen Beitrag veröffentlicht. Zu sehen in der ARD Mediathek .
„Lauterbach hat mein Leben kaputtgemacht“ – Impfgegnerin kritisiert Kanzler hart
Katharina König, die sich selbst als Impfgeschädigte bezeichnet, richtet bei einer Wahlkampfveranstaltung in Lünen (NRW) eine persönliche Frage an Olaf Scholz. Der Bundeskanzler jedoch lässt ihr Anliegen unbeantwortet. Der ganze Beitrag dazu auf: focus.de
Wir machen so lange weiter auch mit unserer Ausstellung bis die Schuldigen vor Gericht stehen und zu Rechenschaft gezogen werden!